Grund des Übels ist die Personalpolitik

4.3.2016 – Die Lobby aller, die in der Versicherungsbranche „am Kunden” tätig sind, ist seit Jahren schlecht. Auch wenn das Ansehen in den letzten Jahren leicht besser wurde, ändert dies nichts an der Gesamtsitualtion. Grund des Übels ist aus meiner Sicht, dass viele Gesellschaften beim Personalanbau immer noch mehr auf die Quantität als die Qualität achten.

Teilweise stehen mir die Haare zu Berge, wenn ich bei meinen Kunden sitze und sehe, was Vertreter anderer Gesellschaften, Makler oder auch Honorarberater (ich nenne hier bewusst alle, da sich die Problematik aus meiner Sicht nicht auf eine Gruppe reduzieren lässt) teilweise angerichtet haben. Nicht selten sind das Fälle für ein Gericht.

Ich persönlich beziehe dieses schlechte Image nicht auf mich. Die Rückmeldungen meiner Kunden (welche ich meistens ohne Aufforderung bekomme) und die Vielzahl an Empfehlungen sprechen hier eine komplett andere Sprache und bestärken mich in meinem Tun. Allerdings bin ich auch überzeugt, dass sich in unserer Branche viel zu viele Leute tummeln, die hier nicht hingehören.

Bleibt zu hoffen, dass eben diese durch die laufenden Initiativen und wahrscheinlich auch durch den fehlenden Erfolg mit der Zeit von der Bildfläche verschwinden. Eines ist klar: Es wird immer Kunden geben, die eine ehrliche und fachlich hochwertige Beratung – egal ob durch den klassischen Vertreter, den Makler oder den Honorarberater (natürlich auch durch die weiblichen Kolleginnen) – benötigen werden.

Michael Nödel

michael.noedel@sdk.de

zum Artikel: „So vertrauens(un)würdig sind Versicherungsvertreter”.