27.1.2010 – Das grundlegende Problem der betrieblichen Altersvorsorge ist, dass es zu viele Hindernisse und Hürden gibt. Wäre für jeden Mitarbeiter die Versicherungs-Gesellschaft frei wählbar, dann gäbe es auch wesentlich mehr Verträge.
Leider mauern aber die großen Versicherungs-Gesellschaften, die den bAV-Markt quasi unter sich aufgeteilt haben, massiv, um den lukrativen Markt nicht mit anderen teilen zu müssen. Hier wäre die Politik gefragt, eventuell sogar das Kartellamt? Doch leider ist der Einfluss der Lobbyisten offenbar zu groß.
Es gab eine Zeit, da war die gesetzliche Krankenversicherung an den Betrieb gebunden. Wechselte man den Betrieb, dann musste man auch in eine andere Kasse eintreten. Glücklicherweise wurde das schon lange abgeschafft – und es herrscht seitdem Wahlfreiheit. Genau diesen Schritt braucht man auch in der bAV, so dass jeder Mitarbeiter bei einem Wechsel auch sein gewähltes Produkt fortführen kann.
Die Übertragung, die ohnehin nur mit ausgewählten Produkten funktioniert, ist keine wirklich brauchbare Lösung! Wer möchte schon, dass sein Geld aus einem guten Produkt in ein allenfalls durchschnittliches umgeschichtet wird?
Wollte man bAV wirklich fördern, dann müsste auch hier was geändert werden. Und nicht zuletzt dürfte auch für Versicherungsmakler der Anreiz größer werden, seinem Kunden eine bAV zu empfehlen, wenn er dem Kunden ein wirklich gutes Produkt empfehlen kann, dass er selbst auswählt und dann auch noch daran verdient.
Da aber wohl alle Großbetriebe und auch viele Mittelständler einen Rahmenvertrag mit einer Versicherung haben, dürfte sich an dem Status quo wohl so schnell nichts ändern – zu Recht.
Ein nicht wirklich ausgereiftes Produkt (bav) zur Pflicht zu machen, wäre daher wohl auch nicht wirklich im Sinne der Arbeitnehmer, sondern höchstens der Versicherungs-Gesellschaften, die daran verdienen! Ein Opting-out Modell verbessert die Gesamtsituation leider auch nicht.
Volker Riegel
zum Artikel: „Etwas Zwang täte der betrieblichen Altersvorsorge gut”.
Karl-Heinz Küpper - Viele Produkte mit Haftungsrisiken. mehr ...
Mit einer Anzeige im Extrablatt erreichen Sie mehr als 12.500 Menschen im Versicherungsvertrieb, überwiegend ungebundene Vermittler. Über die Konditionen informieren die Mediadaten.
Ihre Leserbriefe können für andere Leser eine wesentliche Ergänzung zu unserer Berichterstattung sein. Bitte schreiben Sie Ihre Kommentare unter den Artikel in das dafür vorgesehene Eingabefeld.
Die Redaktion freut sich auch über Hintergrund- und Insiderinformationen, wenn sie nicht zur Veröffentlichung unter dem Namen des Informanten bestimmt ist. Wir sichern unseren Lesern absolute Vertraulichkeit zu. Schreiben Sie bitte an redaktion@versicherungsjournal.de.
Allgemeine Pressemitteilungen erbitten wir an meldungen@versicherungsjournal.de.

