2.2.2007 – Der Gothaer Kranken Vitario ist nichts Neues. Eine Private Krankenversicherung mit einer Rentenversicherung zu koppeln, um diese dann im Alter zur Beitragsreduzierung zu verwenden, wird seit Jahrzehnten praktiziert.
Neu ist lediglich, dass man dass nun in einen Topf schmeißt und dem Kunden als Superprodukt vor die Nase wirft. Das die Gothaer dies im Rahmen eines Gruppenvertrages wieder exklusiv für eine gewisse Gruppe unter Ausschluss des freien Marktes vertreibt, sollte jeden unabhängigen Vermittler dazu bewegen, die Gothaer im Regen stehen zu lassen, wenn Sie wieder mal sonstiges Geschäft von einem will.
War da nicht vor kurzem die Aussage des Vertriebsvorstandes, sich maklerfreundlich zeigen zu wollen? Was hat aber der Kunde von dem Vitario Tarif? Das was ich lesen kann: nichts Besonderes.
Fraglich bleibt, wie ein neu kalkulierter Tarif sich im Beitrag entwickeln wird. Eventuell so stark, dass die Rente den Beitrag gerade noch auf das Niveau der anderen Anbieter drückt?
Fraglich auch, wie hoch in Zukunft die Beitragsrückerstattungen ausfallen. Diese sind ja abhängig von dem Leistungsaufkommen in dem Tarif. Eine unbekannte Komponente, welche relativ unsicher zu kalkulieren sein dürfte und dem Versicherten wenig Einblick in die echten Tarifkalkulationen gibt.
Es bleibt der Gothaer belassen, wie viel Sie letztendlich zurückerstattet. Ich kann vieles schönrechnen und die Idee ist sicherlich aus Marketinggründen nett aufbereitet.
Allerdings bezweifle ich die geschilderten Vorteile dieses Tarifes für den Kunden, da ja auch bekanntlich in der Vergangenheit die Gothaer alles andere als ein Top-Krankenanbieter war.
Zudem wird in eine klassische Rente gespart, was ohnehin laut Financal Times eine der schlechtesten Anlagen darstellt. Hier wird höchstens noch wertvolles Geld in ein Kostenkonstrukt ohne nennenswerten Ertrag mit hoher Inflationsgefahr gesteckt.
Mein Fazit deshalb: „Finger weg und lieber eine seriöse Krankenkasse wählen in Verbindung mit einem renditestarken Fondssparplan“.
Hans-Jürgen Kaschak
zum Artikel: „Niedrige Beiträge im Alter”.
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